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Warum RAW, warum nicht
gleich ein fertiges jpg-Foto?
Der "physische" Unterschied der Formate
In der Bildbearbeitung
spricht man auch von
Ebenen. Doch das ist hier nicht gemeint,
bitte nicht verwechseln.
Der Begriff soll hier nur verdeutlichen, wie groß unkomprimiertes RAW
Material im Verhältnis zum komprimierten jpg Bild ist.
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Position 1 zeigt
das RAW (aus der Canon EOS 5D Mark IV) mit knapp 47 MB
Position 2 ist das Vorschau-jpg out of Cam. Auf kleinste Größe
eingestellt, hat es gut 2 MB, also nur einen Bruchteil von der Größe
des RAW.
Position 3 ist das fertig bearbeitete zweiton Bild. Das fertige Bild
in Vollfarbe hat knapp 10 MB.
Die tif-Version des zweiton Fotos ist gleich stolze 147 MB groß, in sw
und sepia sind es jeweils 160 MB! |
Schauen wir uns die Bilder genauer an:
Zugegeben, so klein kommen die Bilder
nicht recht zur Geltung, gerade mit dem Schnitt auf Breite.
Der Klick auf das Bild zeigt mehr Details!
Zurück zum Unterschied zwischen den Dateiformaten.
Stellen wir uns ein Bild wie
einen Stapel von Ebenen vor. Wie dünne, teils transparente Folien.
Jede Ebene enthält andere Informationen.
Die unterste Ebene ist für dunkle Bereiche im Bild - sie ist schwarz, die
oberste Folie ist für Licht zuständig - ganz weiß.
Von oben nach unten kommen dann gelb, orange, rot, violett, blau, grün und
alle jeweils in Paketen, in verschiedenen
Sättigungen dazwischen. Dazu Schärfestufen, Farbintensitäten, Kontraste -
und und und.
Also sehr, sehr viele Einzelinformationen in sehr vielen "Ebenen" und
damit sehr viele Möglichkeiten,
ein Bild zu bearbeiten oder zu verändern.
Du ziehst eine rote Folie heraus und das Rot wird in der Sättigung etwas
schwächer.
Du ziehst zwei weiße Folien aus dem Stapel und das Bild wird etwas dunkler
- und so weiter.
So kann man sich die Masse an Informationen aber auch die Fülle an Optionen vorstellen,
die einem das RAW Format bietet.
Aus einer einzigen Aufnahme lässt sich ein Bild in unzähligen Variationen
vom
HighKey bis zu einem
Dark Look erzeugen.
Die beiden Beispiele unten, bitte ich an dieser Stelle nicht zu ernst zu
nehmen - ich habe sie auf die Schnelle einfach nur heller, bzw. dunkler
gemacht, um den Effekt zu verdeutlichen.

Beispiel für ein
Highkey

Beispiel für den dark Look |
Beide könnte man
natürlich auch wieder bereichsweise kombinieren - Kreativität kennt keine
Grenzen!
Was diese Reihe verdeutlichen soll:
Wirklich alles lässt sich bearbeiten,
Dynamik, Helligkeit, Farben, Schärfe und
Unschärfe etc., etc..
Aber natürlich in Grenzen, wie z.B. bei der
Rauschunterdrückung (Bei
hohen ISO-Werten) oder dem Verpixeln
durch Aufzoomen.
Doch diese Grenzen sind bei RAW Aufnahmen immer noch sehr weit gefasst.
Die gezeigten Veränderungen wären mit dem out of Cam-jpg so nicht möglich,
weil es gar nicht die nötigen Informationen enthält.
Eine Bearbeitung am jpg könnte man auch mit MakeUp vergleichen.
Nur was ganz schwarz oder ganz weiß ist, lässt sich auch bei einer RAW
Datei nicht mehr verändern -
hier fehlen alle dazu nötigen Informationen.
Übertragen könnte man es binär ausdrücken:
0 ist weiß, da ist nichts, der Bildbereich ist praktisch
ausgebrannt.
1
steht für schwarz, alles ist "bis zum Anschlag" gesättigt
oder auch im Schwarz "abgesoffen".
Warum aber nun jpg-Bilder, wenn RAW so viel zu bieten hat?
Bei den meisten Telefonen ist es so und auch bei Kameras wird es oft auch
so eingestellt, dass für die Vorschau fertige
jpg-Bilder ausgegeben werden. Der Status ist hier nicht nur "eingefroren"
wie bei einem
tif-Bild.
Alle Informationen die nicht benötigt werden, sind aussortiert, gelöscht,
weg.
Um die Datei nicht größer als nötig aufzublasen, ist der Stapel an "Ebenen" mit Einzelinformationen
im Verhältnis zu den Rohdaten winzig geworden. Die fertigen Dateien sind wesentlich kleiner als RAW-Bilder und benötigen
weniger Speicherplatz (siehe oben).
Sie können schneller erstellt werden, was die maximale Anzahl bei
Reihenaufnahmen erhöht und der Transfer verbraucht weniger Datenvolumen.
Der Preis dafür: Die Dateiinformationen sind praktisch "eingeschweißt".
Mit einem Bildbearbeitungsprogramm lassen sich zwar immer noch geringe
Anpassungen vornehmen, doch wirklich verändern lässt sich ein jpg ohne weitere Qualitätsverluste
nicht mehr.
RAW oder jpg ist also nur die Kurzform der Frage, ob wir auf individuelle Änderungen
verzichten und die jpg-Formatierung ergebnisoffen dem Gerät überlassen, oder ob wir das fertige jpg lieber selbst kreieren wollen, wie ich es
unten an einigen Beispielen zeigen werde.
Jede weitere Änderung bedeutet bei einem jpg-Bild Qualitätsverluste. Das
gilt auch für Konvertierungen in sw-Bilder.
Für kleinere "Reparaturen" oder Wasserzeichen, empfehle ich, dass jpg
vorübergehend als tif zu speichern und es erst dann
weiter zu bearbeiten, um die
Verluste so gering wie möglich zu halten.
Wer sich ein jpg nimmt und dieses schrittweise immer wieder bearbeitet und
speichert, der wird schon ab ca. der
vierten Ausgabe einen deutlichen
Unterschied zwischen dem Ergebnis und dem
Original erkennen.
Kanten verlieren ihre Schärfe, sie
(ver)pixeln in farblich variierenden Linien
auseinander. Farben verblassen, verändern ihren Ton.
Der Grund für das Format jpg liegt in der Größe.
Eine jpg Datei ist selbst nach der Bearbeitung immer noch deutlich kleiner
als ein RAW Foto - wie oben anhand der
Dateigrößen
ersichtlich.
Die Rohdaten aus meiner
EOS 5DS R haben eine Größe zwischen 55 und 75 MB.
Fertige jpg-Bilder sind um 20 MB groß.
Die fertigen Bilder aus der
EOS 5D Mark IV liegen unter 15 MB.
Ihre RAW Dateien bewegen sich zwischen 25 und 50 MB, je nach Dynamik
Wegen der durchschnittlich eher geringen Dateigrößen, auch gegenüber
png
oder
bmp Dateien, ist jpg das ideale Format für das Internet. Und damit
auch für Mobiltelefone mit denen social media Angebote genutzt werden.
Natürlich kann man auch perfekte jpg Ergebnisse aus einer RAW Quelle in
der tatsächlichen Größe immer noch reduzieren.
Z.B. für Webseiten, social media etc.
Das sollte dann folglich direkt bei der RAW-Bearbeitung, oder später auf
der Basis einer tif Datei geschehen.
Doch es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund pro jpg: Die Vorschau.
Irgendetwas zum Anschauen möchte man ja haben wenn man fotografiert.
z.B. für die Vorauswahl zur Bearbeitung.
Also braucht es auch dazu ein Format, wie
Excel für Tabellen und Rechnen. Hierfür
ist jpg das etablierte Format.
Nicht zu vergessen die Menschen, die keinen Computer besitzen.
Jede aktuelle Kamera in den Klassen APS-C, Voll- oder Mittelformat, kann via
HDMI Kabel an moderne Fernseher angeschlossen werden. Vielen Fotografen
und Freizeitknipsern, genügen ihre Aufnahmen "out of Cam".
Menschen die beruflich am Computer arbeiten, müssen nicht zwangsläufig
mit Bildbearbeitungsprogrammen zurecht kommen.
jpg ist also so universell gebräuchlich wie
mp3 und auch ähnlich in der
Kompression.
Was bei Audiodateien das
wav Format ist, ist in der Welt der Fotos
das Format tif.
RAW und die Möglichkeiten die das Format bietet
Das unbearbeitete RAW Bild kann man mit vielen Bildbetrachtern wie z.B.
Irfan View auch ansehen.
Da aber aus dem quasi "gepackten" Berg an Informationen nichts aktiv ist,
erscheinen rohe Bilder fast immer flau, blässlich und auch nicht in der
final möglichen Schärfe.
Je nachdem mit welcher Kamera und
mit welchem
ISO Wert die Aufnahme entstand, beginne ich die Bearbeitung
mit der Rauschunterdrückung und den Details, bzw. der Textur.
Bei der EOS 5D Mark IV und einer ISO von 50, ist die Rauschunterdrückung
überflüssig. Egal wie sehr ich nachträglich aufhelle, ihre Bilder fangen
nicht an zu rauschen!
Danach
kommen ggf. das Nachschärfen, der Kontrast und erst danach die Farben und die Bereichsanpassung, z. B. aufhellen
oder abdunkeln.
Um das Problem der Qualitätsverluste zu umgehen, speichere ich meine
Bearbeitungen immer als tif-Datei.
Diese werden bei Originalgröße der Bilder im Vollformat, zwischen 130 und
deutlich über 200 MB groß.
Hier ist die zu erwartende Datenmenge um ein vielfaches größer, als es bei
jpg Bildern der Fall ist.
Der Spielraum an Möglichkeiten hat mit tif-Bildern jedoch auch einen
wesentlich größeren Umfang.
Erst von der finalen Version meiner jeweiligen Bearbeitung, erstelle ich
am Ende das fertige jpg Bild.
Hier zeige ich eine Auswahl meiner Bearbeitungen in der Gegenüberstellung
zur unbearbeiteten Rohfassung.
Um aus einer Aufnahme ein digitales Kunstwerk zu machen, ist schon etwas
mehr Arbeit nötig, wie z.B. die Bearbeitung von Teilbereichen. Dazu habe
ich ein schönes Beispiel: das einjährige Fohlen, den
Jährling.

Hier das
unbearbeitete Bild, mit 400mm an der Grenze der Brennweite

Hier das fertige
Bild - viel näher am Motiv und dieses auch richtig betont |
"The
long and winding Road" ist eine Winteraufnahme, zu der mich
der gewundene Straßenverlauf animierte.
Landschaftsaufnahmen werden oft durch Straßen bereichert, wenn sie das
Auge durch ein Bild führen.
Am besten wirkt das bei Straßen, auf denen kein, oder nur ein Auto zu sehen
ist.
Notfalls kann man sich hier mit
ND Filtern behelfen und eine mäßig
befahrene
Strecke, im Bild autofrei machen.
Dabei wird die Belichtungszeit soweit gestreckt, dass passierende
Fahrzeuge nicht mehr zu sehen sind.
Dazu gibt es mit
ND Expert auch eine passende App, die
anhand des ND Filters, des ISO Wertes und der Blende, die passende
Belichtungszeit ausrechnet.

ND Expert im
"Einfach-Modus" |

ND Expert im
"Experten-Modus" |
Nur die Kamera muss im Menü noch auf "bulb"
gestellt werden und los geht's.
Zurück zur Straße.
Schauen wir uns hier das Original an:

out of Cam Vorschau |
Eine Landstraße im Winter, nichts
aufregendes. Eher wirkt das Bild trist und freudlos unter dem bedeckten
Himmel.
Es ist nichts da, dass diesen Blick etwas aufhellt, kein Akzent. Es ist
recht langweilig.
Kommen wir zur fertig bearbeiteten Fassung:

und das fertige
Bild |
In der Bearbeitung hat der Himmel trotz leichtem Beschnitt oben und links
an Dramatik gewonnen.
Die Langweile ist verschwunden. Der korrigierte Bildschnitt hat dem
Straßenverlauf mehr Dominanz verliehen.
Der Kontrast auf der Straße ist nur gering erhöht worden, sie wirkt durch
die helleren Fahrbahnmarkierungen
und Ränder dennoch intensiver.
Die drei Bildbereiche - im Eis (Fluchtpunkt) - im Schatten und
- in der Sonne im Vordergrund, lassen jetzt das Auge wandern.
Am Ende der Straße ist ein von Eis überzogener Abschnitt entstanden, der
die Tiefe etwas heller darstellt und den Gesamteindruck der
Winterlandschaft verstärkt.
Zuletzt habe ich einen "Lichtschlag" erzeugt, mit dem die Szenerie den
Anschein eines Wolkenlochs mit durchdringender Sonne bekommt. Der höhere
Kontrast betont nun auch die Bäume rechts der Straße etwas mehr.
Das folgende Foto habe ich mit dem Plan aufgenommen, ein ColorKey daraus
zu machen - "der
grüne Baum"

out of Cam Vorschau |
Die Herausforderung war für mich, dass nur der Baum grün sein sollte. Eine
Entsättigung bis auf Grün hätte nicht funktioniert.
Schilf und Gras sollten schwarz-weiß werden, der Baum nicht.
Also blieb nur die Ebenenbearbeitung. Die vielen feinen Details der Äste
lassen sich bei 1000% Zoom problemlos bearbeiten.
Es sind nur unheimlich viele. So hat dieses Bild eine Woche lang jeden
Abend vier bis fünf Stunden Arbeit gekostet, bis das
Ergebnis erreicht war:

und das fertige
Bild |
Natürlich habe ich vor der Ebenenbearbeitung die üblichen Einstellungen
von Kontrast und Schärfe vorgenommen.
Eine besondere Zugabe war am Tag der Aufnahme der frisch fallende Schnee.
Der verleiht dem Bild noch einmal etwas mehr Dynamik.
Das nächste Beispiel zeigt zwei Aufnahmen vom
Schloss Charlottenburg in Berlin, in
Farbinfrarot.

out of Cam Vorschau |
Auch hier haben wir nach dem Kanaltausch ein typisches RAW Bild mit wenig
Schärfe und einer schönen Bildtiefe der nur die Kontraste fehlen und damit
auch der Hingucker, die Attraktion im Bild. Die Rückseite des Schlosses
versinkt im sanften Schatten.

und das fertige
Bild |
Trotz der Schattenlage wirken die Fenster nun wie eine dunkle Galerie und
die spitz geschnitten Heckenkegel leuchten jetzt grün und setzen einen
Akzent, der den Blick des Betrachters in die Flucht der Bildtiefe führt.
Der Himmel ist weit aufregender mit mehr Kontrasten und die Formen am
Himmel erleuchten und bereichern das Bild.
In Originalgröße (Link
oben) entfaltet auch die Dachgalerie eine ganz eigene Wirkung
die sich auch im kleinen Bild schon andeutet.
Nun zu einer ganz ausgefallenen Arbeit. Das "Buch der Offenbarung"
ist eine Drohnenaufnahme vom Weinbaugebiet an der Mosel.
Landschaftlich ist die Gegend auch konventionell fotografiert wunderschön.

out of Cam
Vorschau |
Doch wegen dem klaren, einfarbig blauen Himmel ohne Wolken, hatte ich
etwas anderes im Sinn... mir fehlte da etwas.
Also habe ich meine übliche Bearbeitungsreihe durchgeführt und danach ein
relativ graues CK davon gemacht.
Nur das dieses CK mit einer roten Folie als zusätzlicher Ebene entstanden
ist - das Bild gab ja in der Mosel nichts rotes her.
Auf der Landseite habe ich die Folie komplett transparent gemacht und auf
dem Wasser zu 50%. So bleiben Konturen und besonders die Schatten der
Bäume erhalten. Den Himmel habe ich aus einer anderen Aufnahme
"entliehen".
Und das ist das fertige Ergebnis:

und das fertige
Bild |
Hier hat der Himmel klar an Dramatik gewonnen - wo vorher nur blaue Leere
war, ist jetzt etwas zu sehen.
Durch die Bearbeitung stechen nun auch die Wolkenschatten auf den Hängen
deutlich hervor.
Die Mosel führt statt Wasser nun Blut. Der Titel für das Bild sprang mich
am Ende förmlich an:
Buch der Offenbarung!
Schauen wir uns nun einmal ein Infrarotfoto vor und nach dem Kanaltausch
an. Zuerst das Original out of Cam:

IR out of Cam,
ohne Kanaltausch |
Das ist ein unbearbeitetes Original Farb IR-Foto mit dem typischen roten
Himmel.
Bei diesem Foto habe ich bewusst die Kanäle nicht getauscht und direkt mit
dem roten Himmel die Nachbearbeitung durchgeführt, weil es dadurch so
außergewöhnlich wirkt. Anders als hier, wirkt die
teilentsättigte Version am besten.
Das "nachher" ist in diesem Fall nach dem Kanaltausch blau gegen rot und
rot gegen blau.
Der rote Himmel ist jetzt blau und wirkt natürlicher als der "Mars-Effekt"
- doch auch das
Rot hat seinen Reiz.
Zum Vergleich das unbearbeitete RAW nach dem Kanaltausch:

IR out of Cam,
nach dem Kanaltausch |
Hier haben wir zwar schon einen blauen
Himmel, jedoch noch immer die zarten Aquarelltöne und die weiche Ansicht
einer RAW Datei.
Alle weiteren Bearbeitungsschritte sollten sich, gerade in der
Infrarotfotografie, mit etwas experimentieren und frei laufender
Kreativität selbst finden. Es gibt kein falsch und kein richtig.
Kommen wir zu einem Makro.

out of Cam
Vorschau |
Das ist das unbearbeitete
Frühlingserwachen der kleinen Glöckchen. Noch ist es etwas dunkel, es
wirkt noch nicht so,
wie man sich ein "Erwachen" vorstellen würde. Das frühlingshafte Leuchten
fehlt.

und das fertige
Bild |
Jetzt sieht der Frühling schon anders
aus. Die Farben sind leuchtend, freundlich, die Stimmung ist weit
lebhafter als auf dem recht tristen, unbearbeiteten Original.
Als vorletztes Beispiel, zeige ich an dieser Stelle das Thema "Zweiton-Bilder".
Nachdem ich in den letzten drei Jahren hauptsächlich
Portraits gemacht
habe, was ich mir früher nicht hätte vorstellen können,
suchte ich nach etwas, mit dem ich meinem persönlichen Stil abrunden kann.
Um Personen im Bild besser wirken zu lassen, hatte ich schon vor zwei
Jahren auf Farbfotos als Endergebnis verzichtet.
Nur all zu oft lenken Gegenstände in Farbportraits vom Modell ab. So
begann ich meine Serie ausnahmslos mit schwarz-weiß Bildern und lockerte
sie hin und wieder mit einem
CK auf.
Nach einiger Zeit fand ich sie allerdings auch manches Mal zu kühl.
Seitdem entsteht parallel zu jedem Set aus Farb- und sw-Portraits, immer
auch eines in sepia.
Damit machte ich vor rund einem Jahr zum ersten Mal das Experiment mit den
"zwei Tönen" - ich kombinierte sw und sepia.
Zuerst das klassische schwarz-weiß Foto

das erste Ergebnis in sw (b & w) |
An sich gibt es an dem Bild
nichts auszusetzen - nur eben das kühle Gefühl.
Als sepia-Ausgabe schaut das schon anders aus

das zweite Ergebnis in sepia |
Was mich seinerzeit umgetrieben hat,
war der Wunsch, das Modell vom Hintergrund zu entkoppeln.
Mit dieser
Aufnahme der "Diva", machte ich den ersten Versuch und war begeistert:

kombiniert
ergeben sie das fertige zweiton Bild |
Das ist genau das, was ich wollte. Das
Modell wirkt für sich, der Hintergrund wird unauffälliger, Ablenkungen
sind maximal reduziert. Und die Kühle des reinen schwarz-weiß Fotos ist
aus dem Motiv des Modells verschwunden.
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